Jahresbericht 2023

Letztes Jahr haben wir an dieser Stelle gefragt, ob es einen Paradigmenwechsel in der beruflichen Grundbildung brauche. Heute sind wir sicher: Ja, wir sind mittendrin. Wir müssen neue Lernräume schaffen, andere Lernwege gehen, neue Formen der Betreuung, suchen, ein neues Mindset entwickeln und ein offenes Lernklima schaffen, in dem die Lernenden ihre Kompetenzen unterstützt von Lerncoaches nachhaltig entwickeln können. Um das zu erreichen haben wir ein grosses Projekt angestossen, das mit der gemeinsamen Visualisierung der neuen BBB-Strategie begonnen hat. Von dieser haben drei Leitsätze unsere Schulentwicklungsarbeiten im Jahr 2023 geprägt: einerseits die Entwicklung der Rolle der Lehrpersonen zu Lernbegleitenden, andrerseits die Schaffung von flexiblen Lernsettings mit Hilfe von Blended Learning und beides unter besonderer Beachtung des sozialen Austausches. In Arbeitsgruppen haben sich die BBB-Lehrpersonen angeleitet durch Fachpersonen mit der Detaillierung dieser Leitsätze beschäftigt und einen Rahmen geschaffen, der die Richtung der Entwicklung bestimmen soll. Innerhalb dieser Leitplanken ist die Entwicklung eines Leitfadens zu BBBlended Learning in Angriff genommen worden, der die Begrifflichkeiten klären und alle Lehrpersonen bei der Erreichung der gesetzten Ziele unterstützen soll.

Rückmeldungen der Lehrpersonen zeigen: Unser Weg stimmt.

Mitten in diese Arbeiten sind die Ankündigungen zu ChatGPT und anderen KI-Sprach- und -Bildgeneratoren geplatzt, die in der ersten Phase Lernende erfreut – super, Aufsätze und Arbeiten schreibt ab jetzt die KI – und Lehrpersonen geängstigt – heiliger Beck, wie sollen wir Betrug durch KI verhindern – hat. Für die BBB hat diese Entwicklung eine kurze Denkpause erfordert, während der wir diese neuen Entwicklungen eingeordnet und Vorteile gegenüber den Nachteilen abgewogen haben. Natürlich kann KI zum Schummeln missbraucht werden und eigenständiges Problemlösen behindern, natürlich kann KI-Einsatz Probleme mit Datenschutz und Privatsphäre geben und natürlich ist die Informationsqualität nicht über alle Zweifel erhaben Aber die Vorteile überwiegen die Nachteile bei weitem: Der Einsatz von KI bietet individuelle Lernunterstützung in vielen Belangen, sei es mit automatische generierten zusätzlichen Übungen, mit ergänzenden oder alternativen Lernmaterialien bis hin zur Abfassung von Rohversionen von Arbeiten und sie ist überall zugänglich, wo Internet zugreifbar ist. Wir schauen einmal mehr nicht auf das halbleere Glas, sondern auf das halbvolle und sehen das grosse Potenzial, das KI für die Schule und unser Projekt BBBlended Learning birgt. Deshalb haben Lehrpersonen ein Lernangebot für andere Lehrpersonen entwickelt und zentrale Punkte des Einsatzes von KI allen Interessierten in Kurzveranstaltungen vermittelt. Parallel dazu ist ein ‹Leitfaden für den Einsatz von KI-Tools an der BBB› entstanden, in dem sich die Schule verpflichtet KI-Tools für alle Lernenden gleichberechtigt verfügbar zu machen, die Kompetenzen der Lernenden im Einsatz von KI-Tools zu entwickeln und ihre Arbeitsmarktfähigkeit so massiv zu erhöhen.

Für Lernende und LernBBBegleitende ist klar: Unser Weg stimmt.

Ja, wir gehen in die richtige Richtung. Mit unseren Anstrengungen ermöglichen wir unseren Lernenden die Kompetenzen zu entwickeln, mit deren Hilfe sie ihre gegenwärtigen Probleme während ihrer Ausbildungszeit bewältigen können und neue notwendige Kompetenzen selbstständig zu entwickeln. Damit schaffen sie sich das Rüstzeug, das ihnen hilft, ihre künftigen Probleme kompetent anzugehen, sie zu analysieren und zu lösen. Für die Unterstützung bei dieser grossen Arbeit danken wir allen Beteiligten – Lernenden, LernBBBegleitenden, Partnerinnen und Partnern, Ausbildungsbetrieben und BKS – ganz herzlich und freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit zu Gunsten der Lernenden und der Berufsbildung.

Ruth Müri, Präsidentin Schulvorstand / Rolf Häner, Rektor BBB